Wednesday, July 18, 2012

Stellensuche: anonymisierte Bewerbungen als Mittel gegen Diskriminierung älterer Kandidaten?

«Fachkräftemangel – mit anonymer Bewerbung zum Traumjob»: So betitelt die «Financial Times Deutschland» am 10. Juli 2012 einen Bericht, welcher anonymisierte Bewerbungsunterlagen als gutes Mittel gegen systematische Diskriminierung von Stellensuchenden anpreist.
Kein Foto, kein Name, kein Geburtsdatum, kein Geschlecht – sind anonymisierte Bewerbungen tatsächlich ein taugliches Mittel gegen die systembedingte Diskriminierung älterer Kandidaten bei der Besetzung von offenen Stellen?
Zu glauben, Personalverantwortliche würden sozusagen «in eigener Kompetenz» diskriminieren, ist reine Augenwischerei. Dass Bewerbungen von Kandidaten über 45 konsequent abgelehnt werden, hat seinen Grund in der Art und Weise, wie das Schweizer System der beruflichen Vorsorge ausgestaltet ist.

Berufliche Vorsorge: ursprüngliche Grundannahmen gelten nicht mehr

Wir «älteren» Stellensuchenden zahlen heute die Zeche dafür, dass das aus den 1970er-Jahren stammende Konzept der beruflichen Vorsorge nie grundlegend geändert wurde, obwohl sich seit dem Inkrafttreten des Gesetzes (BVG) 1985 so ziemlich alles radikal verändert hat:
– Entlöhnungssysteme sind heute funktionsbezogen und (zumindest auf dem Papier) geschlechtsneutral.
– Lebens- und Dienstalter der Stelleninhaber beeinflussen das Salär (zumindest auf dem Papier) deutlich weniger stark als die funktionsbezogene Einstufung der Stelle auf der Lohnskala.
– Der Finanzmarkt als dritter «Beitragszahler» zur persönlichen Altersvorsorge entfällt weitestgehend; Arbeitnehmer müssen ohne fette Zinsen ihres investierten Kapitals auskommen.

Jung gegen Alt: Erfahrung wird über Gebühr verteuert

Das heisst zum Beispiel, dass einer 35jährigen Frau und einem 55jährigen Mann, die sich auf eine bestimmte Stelle bewerben, nominal ungefähr das gleiche Gehalt angeboten wird.
Nur: Die 35jährige Frau bezahlt drei- bis fünfmal geringere BVG-Beiträge als der 55jährige Mann. Selbst wenn also beide für – sagen wir – einen nominalen Jahreslohn von 100'000 Franken arbeiten, kostet der 55jährige seinen Arbeitgeber pro Jahr eine fünfstellige Summe mehr, verglichen mit der 35jährigen.

Ein Schnäppchen: Weniger Leistung für noch weniger Geld

Somit entspricht es schlicht wirtschaftlicher Logik, dass ein Arbeitgeber jüngere Kandidaten bevorzugt. Selbst wenn die 35jährige lediglich 85 % der Leistung des 55jährigen bringt (weil ihr eben 20 Jahre Erfahrung fehlen), kostet sie den Arbeitgeber rund ein Viertel weniger. Und 85 % der Leistung zu 75 % der Kosten ist doch allemal ein Schnäppchen!
Diese systembedingte Diskriminierung lässt sich weder mit weiteren Regulierungen des Arbeitsmarktes bekämpfen noch mit anonymisierten Bewerbungen, welche das Individuum vollends zur «Human Resource» degradieren.

Die einzige Lösung: Ändert das BVG radikal!

Das einzige Mittel gegen diese verwerfliche und verschwenderische Diskriminierungs-Praxis besteht darin, das System der beruflichen Vorsorge in der Schweiz grundlegend neu zu erfinden und dafür zu sorgen, dass Arbeitgeber einen wirtschaftlichen Anreiz haben, die besten Leute einzustellen – und nicht nur die billigsten. 

Meinen aktuellen Lebenslauf gibt's auf Slideshare in Deutsch und Englisch.

Saturday, July 07, 2012

SomexCloud Social-Media-Bier transportiert Brau-Tradition ins Social Web

Zürich, 7. Juli 2012 — Social-Media-Experten brauen erneut ihr eigenes Bier: Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer der Social-Media-Akademie «SomexCloud» in Zürich treffen sich in den Räumen der Social-Media-Agentur Kublé, um unter fachkundiger Anleitung von Reto Martinelli (Twitter-Name: @engiadinais) eine weitere Charge des House-Labels «SomexBeer» zu brauen.
Die beiden Social-Media-Bierbrauer Denise Mändli Heusser (Twitter-Name: @nistxu) und Marco Kiefer (Twitter-Name: @MarcoKiefer) geniessen ein Glas ‹Somex-Bier›, während im Braukessel die Maische für die neuste Charge des Social-Media-Bieres blubbert. Foto: Marco Kiefer
Das Umwandeln von Stärke aus Getreide in Alkohol und das Haltbarmachen des Gebräus mit Bitterstoffen aus Hopfen folgt einer jahrhundertealten Tradition, die beim Somex-Cloud-Briebrauen auch an die junge Generation weitergegeben wird:
Zurück zu Tradition und Geschichte: Im thüringischen Weissensee entdeckte man zum Beispiel im «Stadt Buch» von 1434 die «Statuta thaberna» («Wirtshausgesetz»), in der «mannigfaltige Gesetze» über das «Benehmen in Wirtshäusern» und das Brauen von Bier enthalten sind (http://heimat-deutschland.info/deutsches-kulturgut/kueche/BierReinheitsGebot.htm).
In besagtem Gesetz heisst es zum Beispiel in Artikel 12: «Zu dem Bier brauen soll man nicht mehr nehmen als soviel Malz, als man zu den drei Gebräuen von dreizehn Maltern an ein Viertel Gerstenmalz braucht. […] Es sollen auch nicht in das Bier weder Harz noch keinerlei andere Ungeferck. Dazu soll man nichts anderes geben als Hopfen, Malz und Wasser (‹hophin malcz und wasser›). Das verbietet man bei zwei Mark, und derjenige muss die Stadt für vier Wochen räumen.»
So stellt SomexCloud-Briebrau-Experte Reto Martinelli (Twitter-Name: @engiadinais) den Brauvorgang schematisch dar…
Bis heute hat das alte Handwerk des Bierbrauens seine Faszination nicht verloren. Kein Wunder, ist Bier-Tourismus heute ein beliebtes Angebot, das sich auch für touristisch wenig spektakuläre Landstriche hervorragend eignet, um Nischen erfolgreich zu bewirtschaften – eine Strategie, die zum Beispiel die Region Oberaargau verfolgt (http://www.myoberaargau.com/de/freizeit-ausfluge.53/angebote.194/bier-brauen-wangenried.1808.html): 
Im oberaargauischen Wangenried braut Stefan Müller seit 1999 kleine, individuelle Mengen Bier aus biologischen Zutaten. Laut myoberaargau.com darf sich Stefan Müller seit Februar 2012 offiziell ‹Schweizer Bier-Sommelier› nennen. Dieser anerkannte Titel und – die dahinterstehende Ausbildung – bürgt für eine professionelle Beratung über die Vielfalt der Bierkultur. Stefan Müllers Kleinbrauerei (www.faex.ch) ermöglicht es der Kundschaft auch, das persönliche Wunschbier individuell herzustellen – zum Beispiel für ein Hochzeitsfest, eine Geburtstagsfeier oder einen Weihnachtsanlass.
In den USA – wo sonst? – ist Bier-Tourismus ein florierendes Geschäft. Auf http://matadornetwork.com/trips/the-top-20-microbreweries-in-america/ finden Bierliebhaber kurze Beschreibungen der 20 besten Kleinbrauereien in den USA, angereichert mit professionellem Bildmaterial.
Wer sich Säfte mit so klingenden Namen wie ‹K-hole› (Missoula, Montana), ‹Clipper City› (Baltimore, Maryland) oder ‹Uncle Billy's› (Austin, Texas) zu Gemüte führen will, kann bei der Planung seiner nächsten USA-Reise aus dem Vollen schöpfen.
Die Social-Media-Experten von SomexCloud jedenfalls müssen für ihr ganz spezielles Social-Media-Bier nicht über den Atlantik jetten – sie geniessen ihren Gerstensaft auf dem Balkon des improvisierten Brau-‹Studios›.

Thursday, June 07, 2012

SomexCloud Anniversary Party in Zurich, 7 June, 2012: David Schaefer's Personal Review

Cloud's Senior Management gathered on Thursday night in Zurich at the Social Media Academy's headquarters.




Senior Manager David Schaefer gives his personal review of the first year of Somexcloud' business activities (in Swiss German).

SomexCloud Anniversary Party in Zurich, 7 June, 2012: Happy Birthday Cakes For Senior Managers

Social media enthusiasts and members of SomexCloud's Senior Management gathered on Thursday night in Zurich at the Social Media Academy's headquarters.


The three Members of the SomexCloud Senior Management – Anders, David and Gustavo – are each given a small happy birthday cake as a sign of celebration. Not worth mentioning that the crowd was cheering…!

SomexCloud Anniversary Party in Zurich, 7 June, 2012: Party Impressions

Social media enthusiasts and members of SomexCloud's Senior Management gathered on Thursday night in Zurich at the Social Media Academy's headquarters.

As the evening drags on, the party guests enjoy themselves a lot. They are proud of their home-made SomexBeer, and they remember their past course experiences. Many of them exchange learnings from their project work, and others simply enjoy the food and the company of their peers.

Thanks to the SomexCloud team for making this event happen!

SomexCloud Anniversary Party in Zurich, 7 June, 2012

Social media enthusiasts and members of SomexCloud's Senior Management gathered on Thursday night in Zurich at the Social Media Academy's headquarters.

The party had almost started when a heavy thunderstorm rolled over Zurich and drowned SomexCloud Senior Management member Gustavo Salami who was trying to barbecue on the roof terrace. Fortunately, there is always a bottle of home-made SomexBeer at hand – cheers!

Enjoy the 35 seconds of video and have another SomexBeer!


Saturday, May 12, 2012

SomexCloud Social-Media-Bier wird abgefüllt und mit Hefe geimpft



Zürich, 12. Mai 2012 — Die zu Bierbrauern mutierten Social-Media-Fachleute der SomexCloud Social-Media-Akademie haben den Brauvorgang ihres «SomexBeer» planmässig vorangetrieben.

Unter fachkundiger Anleitung von Reto Martinelli (Twitter-Name: @engiadinais) ziehen die Teilnehmenden eine Pilot-Charge in sieben Flaschen. Diese sogenannte «Speise» wird dem fertigen Bier wieder zugesetzt, sobald der Gärvorgang in den grossen, bauchigen Gärflaschen abgeschlossen ist. Erst dann wird das fertige Bier in 0.5-Liter-Flaschen abgefüllt, aus denen es schlussendlich getrunken wird.

In den Räumen der Social-Media-Agentur Kublé brauen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer der Social-Media-Akademie «SomexCloud» in Zürich  eigene Charge des House-Labels «SomexBeer».

SomexCloud Social-Media-Experten geben ihrem SomexBeer die richtige Würze



Zürich, 12. Mai 2012 — Die Social-Media-Bierbrauerbande geniesst das Gebräu ihrer Vorgänger und gibt ihrem Gerstensaft durch wohldosierte Zugabe von getrocknetem Hopfen die richtige Würze.

In den Räumen der Social-Media-Agentur Kublé brauen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer der Social-Media-Akademie «SomexCloud» in Zürich unter fachkundiger Anleitung von Reto Martinelli (Twitter-Name: @engiadinais) ihre eigene Charge des House-Labels «SomexBeer».

Während ihr Bier im Braukessel guten Zeiten entgegendampft, gönnen sich die Social-Media-Experten des SomexCloud-Lehrganges ihre wohlverdiente Mittagspause mit Bratwurst und SomexBeer. Letzteres wurde von Teilnehmenden des Vorgänger-Lehrganges gebraut. Seine leicht ins Rötliche driftende Farbtönung und die angenehm bananige Duftnote machen dieses edle Weizen zu einem Erlebnis der Sonderklasse.

Nach dem Essen war der Zeitpunkt gekommen, der aktuell im Braukessel angesetzten Charge die richtige Würze zuzusetzen. Braumeister Reto Martinelli (@engiadinais) gab zu diesem Zweck getrockneten Hopfen wohldosiert in den Kessel, wo die Würze unter stetem Rühren mit dem werdenden «SomexBeer» Bier vermischt wurde.

SomexCloud Social-Media-Experten gönnen ihrem Bier eine erste Rast


Zürich, 12. Mai 2012 — Die Social-Media-Bierbrauerbande gönnt ihrem «SomexBeer» eine erste Rast. In  in den Räumen der Social-Media-Agentur Kublé brauen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer der Social-Media-Akademie «SomexCloud» in Zürich unter fachkundiger Anleitung von Reto Martinelli (Twitter-Name: @engiadinais) ihre eigene Charge des House-Labels «SomexBeer».
Nach dem ersten Schritt – dem Mahlen der Braugerste – braucht die Maische jetzt eine Pause, eine sogenannte «Rast».
«Jetzt sind wir aktuell gerade an einer sogenannten Rastbei einer Temperatur von 65 Grad Celsius. Diese Rasten legt man ein, damit man den Malz in Zucker umwandeln lassen kann (sogenannter Maltosezucker)» , erläutert Reto Martinelli in dieser Videosequenz: «Dieser Maltosezucker wird gebraucht, damit anschliessend der Alkohol ins Bier kommt. Bei diesem Weizenbier legen wir drei verschiedene «Rasten» ein: eine bei 53 Grad Celsius, eine bei 65 Grad und eine bei 78 Grad. Auf diesen Temperaturen bleiben wir unterschiedlich lange. Dieser Schritt dient dazu, den Zucker herauszulösen als Voraussetzung dafür, dass anschliessend Alkohol entsteht».
Erleben Sie den Hexenkessel live – in dieser zweiten Videosequenz.

SoxexCloud Social-Media-Experten brauen ihr eigenes Bier


Zürich, 12. Mai 2012 — Normalerwerweise beschäftigen sie sich mit Social Media – doch heute, an diesem kühlen und verregneten Mai-Samstag, brauen sie ihr eigenes Bier: Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer der Social-Media-Akademie «SomexCloud» in Zürich treffen sich in den Räumen der Social-Media-Agentur Kublé, um unter fachkundiger Anleitung von Reto Martinelli (Twitter-Name: @engiadinais) ihre eigene Charge des House-Labels «SomexBeer» zu brauen.
Der erste, anstrengende Arbeitsschritt besteht darin, die richtige Menge Braugerste zu mahlen, wobei zwei verschiedene Korngrössen verwendet werden.
Dieses Video gibt einen Eindruck von diesem arachaisch anmutenden Prozess – entsprechend lecker wird der Gerstensaft am Schluss den Social-Media-Experten munden...

Thursday, April 26, 2012

Adobe's Questionable Pricing Policy – European Customers Pay Twice As Much As U.S. Customers

Adobe has great products which I have been enjoying for more than a decade. Adobe's pricing policy, however, is absolutely outrageous and discriminatory. It deserves to be highlighted and questioned.

Take, for example, "Acrobat X Standard", a great and reliable product to which there is not real counterpart available from Adobe's competitors (which lets Adobe enjoy a de-facto monopoly).

I was looking for the following product to download: "Acrobat X Standard", English, full version, Windows plattform.

Being an individual, I was choosing the "Home and Small Office" pricing options in three Adobe online stores (U.S., Germany, Switzerland).

Here is what I found – prices are as follows:
– U.S. store: USD 299,00;
– German store USD 589 (EUR 429,27);
– Swiss store: USD 562 (CHF 491,40).

This means that Adobe's overseas customers have to pay almost twice as much for the identical product as compared to the U.S.! I was then contacting Adobe via the online chat function (which is great, by the way; and the staff was friendly and helpful). Adobe has confirmed their pricing policy; their arguments were moot, however.

Let me be clear here:

As a customer, I have no problem to accept price differences of approximately 20 %, as foreign exchange rates are not the only criterion to determine prices in different markets.

But a mere 100 % price difference for an identical product that is delivered through the most cost-efficient method (i.e. download) is absolutely unacceptable and will no longer be understood in an increasingly globalized economy.

I have brought this case to the attention of the Swiss "Preisüberwacher" (Price Supervisor, a Federal Government Body) and have asked that he take action.

Following ist the transcript of my chat with Adobe on this topic (click to enlarge):

Wednesday, January 25, 2012

Soziale Medien verändern das Spiel UND die Spielregeln




Dieses Bild soll ein Symbol sein: «Social Media are the impact of the dune, not of the individual grain of sand.»

Erste Gedanken nach dem SomexCloud-Einführungsmodul:

EINES ist mir im Verlaufe dieser Einführung klar geworden:
– Soziale Medien verändern das «Spiel» («game-changing»), weil sie die Spielregeln verändern («rule-changing»);

– Soziale Medien verschieben die Macht vom stalinistischen Mindset («control the message, control the environment») hin zu einem anarchischen («the message controls YOU»);

– Ein Blick auf die Twitter-Wand an der PokeRT-Veranstaltung am Abend hat mir dann schlagartig bewusst gemacht, dass der Inhalt der Botschaften («Wohnen 2.0 hier, Bier 1.0 bei mir») sekundär wird; dass hingegen die Tatsache entscheidend wird, dass jemand überhaupt in dem Moment eine Botschaft sendet;

– Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie – in letzter Konsequenz – ihre oberste Führung in einer Weise personell umbesetzen müssen, dass diese Personen mit dem anarchischen Prinzip nicht nur umgehen können, sondern es verinnerlicht haben.

– Ich denke, in den nächsten zehn Jahren werden Soziale Medien unsere Geschäfts-, aber auch unsere Lebenswelt richtiggehend umpflügen; und mobile Devices sind die technische Plattform dafür.

Wednesday, November 30, 2005

The first post

Hi! This is my first post in my first blog ever. Whenever I feel the urge to share some thoughts with the world, I'll post them on Rolf Fehlmann's Blog. Hopefully, this place in cyberspace will grow into a point of reference for all those who share their views, ideas, thougts and points of view with others. Let's see...